Wie kann man extreme Wetterrisiken verständlich und kontrollierbar machen – ohne dass man einen Doktortitel in Klimawissenschaft benötigt?
Für das Team, das hinter delta-climate™ steht, liegt die Antwort im Design.
Im Kern wandelt diese webbasierte Plattform umfangreiche Klimadaten in Echtzeit-Visualisierungen um und ermöglicht intuitive Interaktionen. So erlaubt sie es Nutzenden, ungewisse physische Risiken wie Überschwemmungen oder Hitzewellen zuverlässig zu bewerten. Diese Klarheit ist jedoch kein Zufall – sie ist das Ergebnis eines nutzerorientierten Designprozesses, der die Komplexität vereinfacht und den Entscheidungstragenden mehr Handlungsspielraum gibt.
Simone Thompson
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Eine der ersten Herausforderungen lautete: Wie macht man riesige Mengen komplexer Klimadaten – von Überschwemmungen und Hitzewellen bis hin zu sozioökonomischen Wirkungsmodellen – für die Menschen zugänglich, die darauf angewiesen sind?
Eine zentrale Rolle spielt dabei das Design. Es half uns, die Plattform so zu strukturieren, dass sie der Art und Weise entspricht, wie Nutzende Risiken und physische Assets normalerweise analysieren. Um die Nutzenden Schritt für Schritt zu führen, haben wir drei miteinander verknüpfte Ansichten entwickelt:
Von Anfang an nutzten wir Designmethoden, die es uns ermöglichten, uns direkt an den echten Bedürfnissen der Menschen zu orientieren – seien es Klimawissenschaftler, Projektfinanzierer oder andere Betroffene. Zu diesen Methoden gehören:
Dies half uns zu verstehen, was in den vorhandenen Tools fehlte – und wie sich unsere Plattform dadurch abheben könnte, dass sie nicht nur informativ, sondern auch nützlich ist.
delta-climate™ ist eine webbasierte Software-as-a-Service. Sie wurde für die sofortige Bewertung physischer Klimarisiken entwickelt, um die künftigen Auswirkungen extremer Wetterereignisse auf Infrastruktur, Lieferketten und Menschen zu verstehen.
Die Plattform basiert auf dem weltweit bekannten Open-Source-Modell CLIMADA (CLIMate ADAptation), das das Ergebnis von mehr als zehn Jahren gemeinsamer Arbeit ist. Es ermöglicht eine nahtlose Navigation zwischen übergeordneten und anlagenspezifischen Ansichten und stellt komplexe Ergebnisse in einem klaren Format dar. Die zugrunde liegende Methodik bleibt dabei wissenschaftlich streng und transparent.
Durch den Einbezug der Klimaauswirkungen in Anlage- und Planungsentscheidungen hilft delta-climate™ Unternehmen, mit der Natur zu arbeiten – und nicht gegen sie.
Alex ist Betriebsleiter eines grossen Einzelhandelsunternehmens und soll dessen Logistiknetz ausbauen. Dabei steht er vor der Herausforderung, einen neuen Lagerstandort zu finden, der möglichst geringen physischen Klimarisiken ausgesetzt ist.
Die dynamischen Visualisierungen und interaktiven Karten von delta-climateTM ermöglichen es Alex, infrage kommende Standorte zu analysieren. Er prüft sie auf das Risiko von Überschwemmungen, Wirbelstürmen und anderen extremen Wetterereignissen und ermittelt schliesslich den sichersten Ort, um die Stabilität der Lieferkette zu gewährleisten.
Dieses Beispiel veranschaulicht, wie es gutes Design kombiniert mit soliden Daten möglich macht, in einer vom Klimawandel geprägten Welt fundiertere Entscheidungen zu treffen.
delta-climate™ zeichnet sich durch ein intuitives Dashboard und interaktive Features aus, die das komplexe Thema Klima klar darstellen:
Dank diesem Design-Schwerpunkt konnten wir ein Produkt entwickeln, das Nutzende sofort verstehen und dem sie vertrauen.
delta-climate™ war ein «0-1»-Produkt. Wir gingen nach den Grundsätzen des Lean UX vor, um schnell zu experimentieren, zusammenzuarbeiten und Überflüssiges zu vermeiden – Schlüsselfaktoren bei der Entwicklung jeder Plattform, wenn man rasch vorankommen und die Nutzenden im Blick behalten will.
Dies hat in drei Punkten besonders gut funktioniert:
Trotz unserem gezielten Ansatz sowie der Erfahrung und dem Wissen der an der Entwicklung von delta-climate™ beteiligten Experten gab es immer noch Möglichkeiten, die Nutzerfreundlichkeit zu verbessern:
Während das Design entscheidend ist für die Interaktion, bleibt der Inhalt wichtig für den Kontext.
Unter physischen Klimarisiken versteht man potenzielle Schäden und Beeinträchtigungen von Vermögenswerten («Assets») wie Gebäuden, Infrastruktur oder Produktionsstätten, die durch extreme Wetterereignisse verursacht werden, beispielsweise Überschwemmungen, Dürren und Waldbrände. Im Gegensatz zu den allgemeinen Klimarisiken sind ihre Folgen direkt und greifbar.
Das Ausmass zeigt sich weltweit und immer stärker:
Können Unternehmen und Personen Klimarisiken in Echtzeit beurteilen, hilft ihnen das in mehrfacher Hinsicht:
Der Klimawandel betrifft jedes Unternehmen, jeden Staat und jeden Privathaushalt. Indem die delta-climate™-Plattform physische Klimarisiken mit modernem Design visualisiert, macht sie sie greifbar, verständlich und berechenbar.
Gutes Design ermöglicht es, Daten in Erkenntnisse umzuwandeln – und Erkenntnisse in Taten.
Dies führt zu intelligenteren Anpassungsstrategien und zur Minderung von Klimarisiken – und schliesslich zum besseren Schutz von Vermögenswerten, Unternehmen, Volkswirtschaften und Gesellschaften.